Laura, Nemo und …

September 2011… das sind mindestens mal 9 Wochen Australien, die schon hinter mir liegen. Ehrlich gesagt habe ich schon vor einiger Zeit aufgehört, die Wochen zu zählen, sondern zähle nun in der Anzahl der Highlights, die ich hier schon erleben konnte. Und da sind in den letzten 10 Tagen wieder einige dazu gekommen. Eines war sicherlich der erste ausgedehnte Ausritt mit meinem neuen MTB zum berühmt-berüchtigten Manly Dam Trail (so richtig interessant wird das Video ab 2:00 Minuten). „Eigentlich“ nur ein 10 Kilometer Rundkurs durch einen kleinen Park etwa 5 Kilometer von Manly entfernt, aber die eine Runde hat mich echt herausgefordert. Über Felsen, rauf, runter, Bachdurchquerung, Wurzeln und Steinpfade, Matsch und Schlamm und dann immer diese Fully-Fahrer die vorbeifahren, als würde ich gerade parken 😉 Eine gute Taufe fürs Bike und dementsprechend sah es danach auch aus (inklusive mir). Einen Tag später, am Sonntag, habe ich mit Milan die Beach-Tour gemacht. Knapp 30 Kilometer entlang der Küste nach Norden, vorbei an den Stränden von Queenscliff, Curl Curl und Dee Why und eher etwas entspannter.

Sonntagabend, pünktlich 20.15 Uhr landete Laura, eine Arbeitskollegin aus Saarbrücken, auf dem Sydney International Airport. Sie macht beneidenswerte 4,5 Wochen Urlaub in Australien und startet ihre Tour in Sydney bei mir. Ich dachte mir, wenn sie schon hier her kommt, dann muss ich auch gleich am ersten Abend was bieten. Mit einem Kleiderschrank von Rucksack bewaffnet (ok, ich weiß, dass man als Frau mehr Auswahl an Klamotten braucht, aber muss es denn gleich ALLES sein ;-)) standen wir nach 20-minütiger Fahrt vom Flughafen am Circular Quai mitten in Sydney. Die beleuchtete Oper rechts, die imposante Harbour Bridge links und hinter uns die Skyline von Sydney. Die Fahrt mit der Manly-Ferry auf dem hinteren Aussendeck bei angenehmen 15 Grad hat dem Ganzen dann noch die Krone aufgesetzt und ich glaube, da war jemand ein kleines bißchen begeistert ;-). Bei mir zu Hause angekommen durfte das erste australische Bier natürlich auch nicht fehlen!

Während ich die nächsten Tage mit Arbeiten rum gebracht habe, stand für Laura Sight Seeing, Joggen am Strand, Ausschlafen und Australien toll finden auf dem Programm… was ziemlich gut geklappt hat. Mittwochabend gabs dann die schon fast traditionellen „Half way to Friday“ Feierabend-Biere an der Opera Bar mit fast dem gesamten ARIS Projektteam bevor der Abend in einer Karaoke-Bar in Manly endete.

Auf der Suche nach Nemo haben wir uns am Donnerstag in die Unterwasserwelt Australiens gestürzt… nicht so ganz wirklich aber doch schon ein bißchen. Eine der am meisten besuchten Attraktionen Sydneys ist das Sydney Aquarium in Darling Harbour mit über 650 verschiedenen Tierarten. Es gibt so ziemlich alles zu sehen, was im Wasser rumkrabbelt und schwimmt inkl. weißer Haie und natürlich Nemo Clownfischen. Allerdings haben wir nur einen einzigen entdeckt, da muss dann wohl der echte gewesen sein… meine Highlights gibts hier zu sehen.

Beim anschließenden Abendessen hatten wir irgendwie keine Lust mehr auf Fisch… warum nur… stattdessen gabs eine gemischte Grillplatte mit gefühlten 3 Kg Fleisch für jeden 😉 Und dann gings früh ins Bett, wir hatten schließlich am Wochenende was Großes vor…

Na das wird ein Spaß

Dieses Schild begrüßte mich heute abend auf dem Heimweg am Circular Quai Hafen. Auf Deutsch übersetzt und realistisch formuliert soll mir das sagen: Von Mittwoch bis Freitag stürmt es so stark, dass im Hafen von Sydney die Wellen verdammt hoch sein werden und wer draußen auf der Fähre steht, wird klatschnass werden, wenn die Fähre in die Wellen eintaucht. Wer nicht see-tauglich ist, sollte besser zu Hause bleiben oder Bus fahren 🙂

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was mich die nächsten Tage erwartet, gab es heute abend schon mal, als die Fähre ziemlich schaukelte und wohl eine Welle voll erwischte. Zumindest hat es mal laut geknallt… Da freu ich mich doch schon auf die Fahrt morgen früh durch den seit 2 Tagen verregneten Hafen.

Von außen sieht die Manly Ferry im Sturm übrigens so aus

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Wal Heimat

Mit ein paar Tagen Verspätung melde ich mich wieder aus meiner Wahl-Heimat Sydney. Ganz im Zeichen der Wale stand der vergangene Sonntag, den ich mit meinen Arbeitskolllegen Alexandra (danke für die tollen Walfang-Fotos), Hildegard und Urs auf einem Walfängerboot vor der Küste Sydneys verbracht habe… Kleiner Scherz!

Ein recht frisches Lüftchen begrüßte uns bereits am frühen Sonntagmorgen (09:30 Uhr ist früh) im sonnigen Hafen von Sydney.  75 Dollar ärmer und mit Fotoapparaten bis unter die Zähne bewaffnet starteten wir mit 20 anderen Frühaufstehern zum Wale beobachten oder auch Whale Watching auf einem 2 stöckigen „Ausflugsboot“. Die Tour war für 3 Stunden angesetzt und nach etwa 20 Minuten erreichte unser Kapitän, der auch auf einer Fischstäbchen Packung vertrauensvoll ausgesehen hätte, das offene Meer. Um die Spannung an Bord noch etwas anzuheizen, wurde dem Ersten, der einen Wal entdeckt, ein kostenloses Getränk an der Bar versprochen. Ich glaube, bei „Mobby Dick“ fing es auch so an… Und schon nach wenigen Minuten kam die Lautsprecher-Durchsage, dass „auf 2 Uhr“ (also vorne rechts vor dem Boot) Wale gesichtet wurden. Also, alle Mann an Deck und Ausschau halten nach den typischen Wal-Fontänen, die dann auch wirklich bald in 300-500m Entfernung zu erkennen waren. Bis auf 100m dürfen die Boote an die Wale heranfahren und Käpt’n Iglu versuchte sein Bestes uns möglichst nah ran zu bringen, was aber durchaus schwierig ist, da die Wale gerade auf der Durchreise nach Norden sind und deswegen für einen Foto-Stopp an jedem der 5 weiteren Boote gerade keine Zeit hatten. Außerdem sind sie immer nur für wenige Sekunden zum Luft holen an der Wasseroberfläche und tauchen nach 3-4-maligem Auftauchen wieder in die tiefen des Ozeans ab. So entwickelte sich aus unserer kleinen Reisegruppe so eine Art schwimmende Forscherstation, die in den folgenden etwa 1,5 Stunden die Meeresoberfläche quasi nicht mehr aus den Augen liess um bloß keinen der Meeresriesen zu verpassen. Jede Wasserfontäne wurde vom Kapitän mit genauer Angabe des Uhrzeit-Winkels durchgegeben und führte anschließend zu einer kleinen Völkerwanderung meist von der rechten zur linken Seite des Bootes und umgekehrt 🙂 Umso größer war die Enttäuschung, als die gerade entdeckten Wale kurze Zeit später wieder abtauchten und es einige Minten dauern sollte, bis eine neue Gruppe per Kamera abgelichtet werden konnte. Während von den meisten Walen nur relativ wenig zu sehen war, sprang einer dann doch noch aus dem Wasser und klatschte wieder hinein, leider zu schnell für meine Kamera. Aber schaut selbst in die Fotogalerie. Soweit hört sich das sicher ganz spannend und nach einem schönen Sonntagsausflug an, ABER bis hierher habe ich nur beschrieben, was auf dem Boot passierte. Mit zunehmender Fahrtdauer steigerte sich das frische Lüftchen zu einer durchaus kräftigen Brise (ich will jetzt nicht mit Windstärke xy um mich werfen, die weder ihr noch ich versteht), so dass man fast vom Boot geweht wurde und die gefühlte Lufttemperatur trotz Sonnenschein deutlich unter Wohlfühltemperatur lag. Und was passiert, wenns stürmt? Richtig! Die Wellen wollen auch mitspielen und so nahm das Spiel seinen Lauf… 20 Hobby-Wal-Forscher auf dem oberen Schiffsdeck, gut durchgelüftet und geschaukelt, sodass man sich wirklich festhalten musste und sicherlich insgesamt 25 Wale vor die Linse, für die man eigentlich 2 freie Hände brauchen würde 🙂 Leid getan haben mir da schon ein paar Kids, die sich ihr Frühstück nochmal duch den Kopf gehen liessen. Und knapp 3 Stunden später waren wir nach einem High-Speed Ritt über die Wellenberge entlang der imposanten Küste von Sydney wieder im ruhigen Hafen angekommen… geschwankt habe ich aber trotzdem noch den halben Nachmittag (ohne Alkohol).

Nach soviel Natur habe ich dann noch eins drauf gelegt und bin den Manly Scenic Walk, einen Wanderweg entlang der Klippen mit schöner Aussicht aufs Meer gewandert. Belohnt wurde das mit super Aussichten aufs Meer und die Brandung aus fast 100m Höhe und einem ersten Eindruck vom australischen „Buschland“.

Und zum Schluß für heute: Ich habe einige neue Fotos hochgeladen und morgen ist wieder WOCHENENDE 🙂