Die Entscheidung rückt näher

In etwa 8 Stunden bin ich bereits seit 3 Wochen auf australischem Boden. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht und damit auch Zeit für eine eigene Wohnung! Nach einigen Enttäuschungen auf dem Wohnungsmarkt in Manly habe ich mich am Wochenende für 2 Wohnungen beworben. „Wohnung 2“ habe ich mir gleich zweimal angeschaut (mangels Alternativen :-)) und „Wohnung 1“ habe ich letzten Donnerstag im Internet entdeckt und am Samstag besichtigt. Zu den üblichen Bewerbungsunterlagen, die hier nötig sind, wie z.B. 4 Seiten Infos über dich, deine Miet-Geschichte, Einkommen, Arbeitgeber, persönliche Referenzen kommen dann noch Einkommensnachweise, Kontostand, Ausweiskopie, Visum etc. Also eigentlich alles, was man so von sich Preis geben kann, es hat nur noch einmal Röntgen oder sowas gefehlt. Als „Einwanderer“ hatte ich natürlich nicht wirklich einen Miet-Historie in Australien und habe deshalb ein bißchen im internet nachgelesen und den Tipp für ein persönliches Anschreiben an den Vermieter/Wohnungseigentümer gefunden. Mit sämtlichen Marketingkünsten habe ich mich dort ins rechte Licht gerückt und unmißverständlich klar gemacht, warum ich der beste Mieter sein werde, den er jemals haben wird… oder so ähnlich 😉 Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit bin ich dann auch persönlich (natürlich im feinsten Business Outfit) beim Makler vorbei und hab ihm meine Unterlagen zum überprüfen selbst in die Hand gedrückt (weiterer Tipp aus dem Internet) und noch ein paar Sätze Small Talk gehalten.

Und um diese beiden Wohnungen gehts (wenn ihr auf die Fotos klickt, sollten sie sich vergrößern)
Wohnung 1 liegt am Ende einer ruhigen Sackgasse mitten in 2-stöckigen Wohnhäusern mit 3 weiteren Wohnungen im Haus. Die Wohnung ist in der ersten Etage, komplett möbiliert und mit Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer, kleinem „Gästezimmer“ und Balkon (Sonnenseite) ausgestattet. Entfernung zum Strand ist etwa 5 Minuten, zur Fähre 10 Minuten (jeweils zu Fuß).

Wohnung 2 ist im 3. Stock quasi einen Steinwurf (1 Min.) vom Strand und 5 Min. von der Fähre entfernt und kleiner als Wohnung 1. Das Wohnzimmer hat einen tollen dunklen Holzboden, einen leider nicht mehr nutzbaren Kamin in der Wand und ist recht groß. Die Küche ist ziemlich neu und hat ein riesiges Fenster (leider ohne Meerblick). Neben dem Schlafzimmer gibts noch einen kleinen begehbaren „Kleiderschrank“.

Aktueller Bewerbungszwischenstand: Nachdem mich heute den Tag über beide Makler mehrmals angerufen haben um mir zu sagen, dass meine Unterlagen in Ordnung sind und zur Entscheidung bei den Wohnungseigentümern vorliegen, bzw. sich entschuldigt haben, dass sie noch keine Entscheidung für mich haben, sehe ich gute Chancen, dass ich mich eventuell zwischen beiden Wohnungen entscheiden kann. Meine Selbstvermarktung hat wohl funktioniert 🙂

Und jetzt kommt ihr ins Spiel! Welche Wohnung soll ich nehmen?
Der Preis ist relativ gleich, also kein Entscheidungsgrund. Ich habe natürlich einen Favoriten, aber den verrate ich nicht 😉 Ich bin auf eure Meinungen gespannt!

P.S.: Wenn’s dumm läuft bekomm ich aber vielleicht auch keine von beiden und die ganze Aufregung war umsonst, aber ich bin Optimist…

Wal Heimat

Mit ein paar Tagen Verspätung melde ich mich wieder aus meiner Wahl-Heimat Sydney. Ganz im Zeichen der Wale stand der vergangene Sonntag, den ich mit meinen Arbeitskolllegen Alexandra (danke für die tollen Walfang-Fotos), Hildegard und Urs auf einem Walfängerboot vor der Küste Sydneys verbracht habe… Kleiner Scherz!

Ein recht frisches Lüftchen begrüßte uns bereits am frühen Sonntagmorgen (09:30 Uhr ist früh) im sonnigen Hafen von Sydney.  75 Dollar ärmer und mit Fotoapparaten bis unter die Zähne bewaffnet starteten wir mit 20 anderen Frühaufstehern zum Wale beobachten oder auch Whale Watching auf einem 2 stöckigen „Ausflugsboot“. Die Tour war für 3 Stunden angesetzt und nach etwa 20 Minuten erreichte unser Kapitän, der auch auf einer Fischstäbchen Packung vertrauensvoll ausgesehen hätte, das offene Meer. Um die Spannung an Bord noch etwas anzuheizen, wurde dem Ersten, der einen Wal entdeckt, ein kostenloses Getränk an der Bar versprochen. Ich glaube, bei „Mobby Dick“ fing es auch so an… Und schon nach wenigen Minuten kam die Lautsprecher-Durchsage, dass „auf 2 Uhr“ (also vorne rechts vor dem Boot) Wale gesichtet wurden. Also, alle Mann an Deck und Ausschau halten nach den typischen Wal-Fontänen, die dann auch wirklich bald in 300-500m Entfernung zu erkennen waren. Bis auf 100m dürfen die Boote an die Wale heranfahren und Käpt’n Iglu versuchte sein Bestes uns möglichst nah ran zu bringen, was aber durchaus schwierig ist, da die Wale gerade auf der Durchreise nach Norden sind und deswegen für einen Foto-Stopp an jedem der 5 weiteren Boote gerade keine Zeit hatten. Außerdem sind sie immer nur für wenige Sekunden zum Luft holen an der Wasseroberfläche und tauchen nach 3-4-maligem Auftauchen wieder in die tiefen des Ozeans ab. So entwickelte sich aus unserer kleinen Reisegruppe so eine Art schwimmende Forscherstation, die in den folgenden etwa 1,5 Stunden die Meeresoberfläche quasi nicht mehr aus den Augen liess um bloß keinen der Meeresriesen zu verpassen. Jede Wasserfontäne wurde vom Kapitän mit genauer Angabe des Uhrzeit-Winkels durchgegeben und führte anschließend zu einer kleinen Völkerwanderung meist von der rechten zur linken Seite des Bootes und umgekehrt 🙂 Umso größer war die Enttäuschung, als die gerade entdeckten Wale kurze Zeit später wieder abtauchten und es einige Minten dauern sollte, bis eine neue Gruppe per Kamera abgelichtet werden konnte. Während von den meisten Walen nur relativ wenig zu sehen war, sprang einer dann doch noch aus dem Wasser und klatschte wieder hinein, leider zu schnell für meine Kamera. Aber schaut selbst in die Fotogalerie. Soweit hört sich das sicher ganz spannend und nach einem schönen Sonntagsausflug an, ABER bis hierher habe ich nur beschrieben, was auf dem Boot passierte. Mit zunehmender Fahrtdauer steigerte sich das frische Lüftchen zu einer durchaus kräftigen Brise (ich will jetzt nicht mit Windstärke xy um mich werfen, die weder ihr noch ich versteht), so dass man fast vom Boot geweht wurde und die gefühlte Lufttemperatur trotz Sonnenschein deutlich unter Wohlfühltemperatur lag. Und was passiert, wenns stürmt? Richtig! Die Wellen wollen auch mitspielen und so nahm das Spiel seinen Lauf… 20 Hobby-Wal-Forscher auf dem oberen Schiffsdeck, gut durchgelüftet und geschaukelt, sodass man sich wirklich festhalten musste und sicherlich insgesamt 25 Wale vor die Linse, für die man eigentlich 2 freie Hände brauchen würde 🙂 Leid getan haben mir da schon ein paar Kids, die sich ihr Frühstück nochmal duch den Kopf gehen liessen. Und knapp 3 Stunden später waren wir nach einem High-Speed Ritt über die Wellenberge entlang der imposanten Küste von Sydney wieder im ruhigen Hafen angekommen… geschwankt habe ich aber trotzdem noch den halben Nachmittag (ohne Alkohol).

Nach soviel Natur habe ich dann noch eins drauf gelegt und bin den Manly Scenic Walk, einen Wanderweg entlang der Klippen mit schöner Aussicht aufs Meer gewandert. Belohnt wurde das mit super Aussichten aufs Meer und die Brandung aus fast 100m Höhe und einem ersten Eindruck vom australischen „Buschland“.

Und zum Schluß für heute: Ich habe einige neue Fotos hochgeladen und morgen ist wieder WOCHENENDE 🙂

Wellenreiter-Paradiese und Glühwein

Dank des starken Windes der letzten Tage war das Meer am Manly Beach heute ein echtes Surfer-Paradies. Meterhohe Wellen rollten in regelmäßigen Abständen an den Strand und verschlangen einen Surfer nach dem anderen – nur wenige konnten sich wirklich auf dem Brett halten und die Wellen komplett entlang surfen. Ein absolutes Naturschauspiel, das sich heute bei mal wieder strahlend blauem Himmel den vielen Strandbesuchern bot. Also wenn ich das irgendwann mal nur halb so gut hinbekomme…

Weniger erfreulich war die für heute geplante Wohnungsbesichtigung, da meine „Neuentdeckung“ erst nächste Woche besichtigt werden kann. Alerdings habe ich mir nochmal eine Wohnung von letzter Woche angeschaut, um die ich mich jetzt auch bewerben werde… mal sehen was dabei raus kommt. Eine Wohnung zu bekommen ist nämlich gar nicht so einfach hier. Alleine der Bewerbungsbogen ist vier DIN A4 Seiten lang und neben den allgemeinen Angaben müssen z.B. 2 Referenzen (Personen, die etwas über mich sagen können) in Australien genannt werden. Zusätzlich wird eine Bankauskunft, vorherige Vermieter und bestenfalls Empfehlungsschreiben von diesen, Arbeitgeber und Informationen zum Einkommen verlangt. Und dann muss sich der Wohnungseigentümer auch noch für mich entscheiden.

Bondi Beach, der sicher bekannteste Strand Sydneys, wenn nicht sogar ganz Australiens, und ein weiteres Wellenreiter-Paradies war das Samstagmittag-Ausflugsziel. Meine Kollegin Hildegard war mit mir unterwegs und dank dem praktischen MultiTicket konnten wir Fähre, Bus und Bahn zum Vorwärtskommen benutzen. In Bondi angekommen mussten wir erstmal noch knapp 4 Kiloemeter laufen um zum Strand zu kommen, eine gute Gelegenheit sich den Stadtteil ein bißchen genauer an zu schauen. Und ich muss sagen, das kleine übersichtliche Manly gefällt mir deutlich besser, auch wenn der Strand und die Promenade in Bondi sicher größer und etwas hübscher sind. Am Strand findet gerade das Bondi Bergstation Winterfestival statt. Man stelle sich eine Eislaufbahn (!!!), kleine Hütten mit Glühwein und Bratwürstchen (nein, leider keine Schwenker), Neue Deutsche Welle Musik und alles gebaut auf Strandsand mit Meer im Hintergrund vor – und dann das Ganze noch in Australien! Seltsame Kombination, aber den Australiern scheint es zu gefallen, auch wenn es mit etwa 15 Grad deutlich zu warm für einen Glühwein war. Ab 17. Juli gibt es das ganze Spektakel dann mitten in Sydney, vielleicht 5 Minuten von meinem Büro entfernt und dann sicher auch mit Glühwein 🙂

10 Tage Australien…

… und ich habe noch lange nicht genug. Die Zeit rast irgendwie und ich bin jetzt schon unglaubliche 10 Tage hier. Die Wochentage vergehen sowieso wie im Flug. Um 8 startet die Fähre zur City (die ich auch fast immer erwische),kurz nach halb 9 bin ich im Büro und bleibe dort, unterbrochen von einer kurzen Mittagspause in einem der zahlreichen Food Markets, bis etwa 17.30 Uhr. Da wir hier Winter haben, ist es ab etwa 17 Uhr dunkel und auch die meisten Läden schließen gegen 18 Uhr (in Manly teilweise noch früher). Also bleibt fast nur Essen als Abendunterhaltung übrig 🙂 Am Wochenende sieht das dann schon komplett anders aus und auch Manly erwacht wieder zum Leben. Heute habe ich übrigens noch eine interessante Wohnung gefunden, die ich mir morgen anschauen werde.

Die wichtigsten Erkenntnisse nach 10 Tagen:

…auf dem Kopf stehend leben ist einfacher als gedacht
…Australier sind absolute Frühaufsteher
…der Winter in Sydney ist wie ein schlechter deutscher Sommer
…Sydney ist teuer
…Sonnenaufgang im Meer vor der Haustüre ist unbezahlbar
…beim Ueberqueren der Strasse zur falschen Seite schauen funktioniert schon ganz gut
…auch im Hafen gibt es hohe Wellen
TimTams und Lemon Lime Bitters sind wirklich so lecker wie man immer liest
…täglich etwas im Blog schreiben ist quasi unmoeglich
…ich habe noch nicht rausgefunden, ob das Wasser hier wirklich andersrum im Abfluss abfliesst
…es gibt viele nette Leute hier
…so kann es weiter gehen!

Meerblick!

Guten Morgen Deutschland – Guten Morgen Sonnenschein 🙂 Seit gestern habe ich einen neuen Ausblick aus meinem Hotelzimmer, ich sage nur Meerblick mit Sonnenaufgang heute morgen um 7. WOW! Wenn ich ueberlege, wie lange ich gebtraucht habe um in D meinen Koffer zu packen und vergleiche das mit gestern abend, als ich nochmal alles reingeworfen habe und schnell umgezogen bin… so eine Aussicht auf Meerblick beschleunigt das Kofferpacken ganz schoen. Meine australische Grundausstattung wird nun auch kompletter, gestern habe ich die australische Steuernummer bekommen sowie die Bankkarte zu meinem australischen Bankkonto. Das Geld ausgeben kann also beginnen 🙂 A Propos Geld ausgeben: Nach einer leckeren Portion Penne Napioli (ok, sie waren schon seit sicherlich 5 Minuten nicht mehr al dente) und einem Glas durchaus leckeren australischem Merlot in der Charlie Bar im Hotel (Achtung Schnaeppchen: zusammen nur 20$) hatte ich noch ein bisschen Lust auf etwas „schokoladiges“. In solchen Momenten fallen einem dann die leckersten Sachen ein und so bin ich 5 Minuten spaeter bei Ben & Jerrys (amerikanische Eiskette) an der Strandpromenade gelandet und habe mir 2 Loeffel feines Schokoeis in einer dieser ausgefallen Sorten (Triple-double-choc-megalecker Chocolate chip oder so) gegoennt. Als beide Loeffel im Becher waren hatte das eher was von einem Eimer Eis, super lecker, aber auch irgendwie viel zu viel und viel zu kalt, so dass ich mich erstmal unter einen Heizstrahler stellen musste und auch gar nicht alles geschafft habe… passiert sonst eher selten.

Sight Seeing – Teil 1

Ich mag den australischen Winter. Auch heute begrüßte mich die australische Sonne mit Temperaturen um 20 Grad, in der Sonne sicherlich 25 Grad und strahlend blauem Himmel. Ein Tag wie gemacht für eine erste kleine Sight Seeing Tour durch Sydney. Als Tour-Guide hat sich meine Sydney-erfahrene Kollegin Hildegard angeboten und da sag ich nicht Nein. Bei recht ruhiger See waren wir mit der 30-Minuten-Bummelfähre von Manly nach Sydney gestartet. Das herrliche Wetter nutzten auch hunderte Segelboote im riesigen Hafen, die der Fähre teilweise recht nahe kamen und den Kapitän wohl zu dem einen oder anderen Ausweichmanöver zwangen. Übertroffen wurde dieses Schauspiel nur von den hunderten „Städtern“ und Touris, die von Sydney an den beliebten Strand in Manly wollten und ein bißchen wie Tiere eingepfercht auf die Öffnung der Fähre warteten…

Vorbei an Touristenmassen, Aboriginees, die sich für diese zum Affen machen müssen, dem Sonntags-Einkaufstrubel (ja, in Sydney kann man auch Sonntags shoppen, dafür Wochentags nur bis etwa 18 Uhr) gings zum Opera House, the Rocks (das älteste Stadtviertel), entlang der Harbour Bridge zum Darling Harbour. Unterwegs waren auch die mutigen Bridge Climber zu sehen, die mit Seilen abgesichert über den Brückenbogen der Hafenbrücke wandern, und dafür mal lumpige 212$ hinlegen. Zurück in Manly bot sich dann das umgekehrte Bild vom Morgen… lange Schlangen an der Fähre zurück nach Sydney. Da kann ich nur sagen: Ich wohne dort, wo andere „Urlaub“ machen… das hat was 😉 Nach einem durchaus leckeren Thai Curry haben wir die Sight Seeing Tour im Coles Supermarkt fortgesetzt und wieder mit Entsetzen festgestellt, wie teuer doch Lebensmittel in Australien sind. Kleines Beispiel gefällig? 1 Kg Bananen 14$ (10.50 Euro) 🙁

Die erste Fotogalerie aus Australien habe ich auch gerade online gestellt

Zum Abschluß noch das Fundstück der Woche, besonders für meine Tour de France Freunde, gefunden beim lokalen Bike Dealer. Nächste Woche wären wir in den Alpen unterwegs gewesen… aber immerhin habe hich ier die erste Etappe live bis 1.30 Uhr nachts verfolgt

Proscht!

Gemischte Würstchenplatte mit Kartoffelpüree und Sauerkraut dazu Löwenbräu und Franziskaner Weizen. Nein, ich war nicht mal kurz in München sondern mit Peter und Frau im prall gefüllten Manly Bavarian Beer Cafe zum Abendessen. Eine Speisekarte mit lauter englisch formulierten bayrischen Spezialitäten ist schon lustig, dazu gibts alles was das bayrische Biertrinkerherz erfreut inklusive „Schnaps“, der jeweils auf einem 1-Meter Holzbrett mit Kuhglocken-Läuten von der Bedienung durch den ganzen Laden getragen und serviert wird. „Machen die das in Deutschland wirklich so?“, wollte Peter wissen… Das Essen war gut, kein Highlight und mit 26$ (knapp 20 Euro) auch nicht gerade billig, ganz zu schweigen vom Bierpreis, der mit 21$ (15,50 Euro) für ein Mass Bier deutlich über Oktoberfestniveau liegt. Wer also mal ein gutes deutsches Bier trinken will, ist hier richtig 🙂

Stell dir vor es ist Winter und keiner geht hin

Samstagmorgen – die Sonne scheint! Pünktlich zum Wochenende ist das schöne Wetter da, und ehrlich gesagt ist es für tiefsten australischen Winter ganz schön warm in der Sonne. Die Surfer sind in den Wellen unterwegs, die Sonnenhungrigen liegen am Strand oder spazieren in T-Shirt, kurzen Hosen und natürlich Flip-Flops an der Strandpromenade entlang. Während es unter der Woche schon ziemlich ruhig in Manly war, so ist heute am Wochenende richtig was los. Die ganzen „Touris“ aus der Stadt sind da 🙂 und bevölkern den Strand und die Fussgängerzone.

Ich habe den Samstagvormittag genutzt um mir 4 Wohnungen in Manly anzuschauen, irgendwann werde ich ja leider aus meinem Rundum-Sorglospaket-Hotelzimmer ausziehen müssen. In Sydney ist für die meisten Wohnungen eine Besichtungszeit, meistens Samstags, angegeben, die dann 10-15 Minuten dauert. In dieser Zeit ist der Bewohner der Wohnung meist nicht da und der Makler führt die zahlreichen Wohnungssuchenden (heute zwischen 3 und 6) rund, beantwortet Fragen und verteilt die Bewerbungsbögen. Die erste in einem Hochhauskomplex war ziemlich chaotisch und auch sehr klein, zwar mit Meerblick, aber sonst eher nix. Die zweite im gleichen Gebäude schon deutlich besser, wenn auch nicht viel größer, aber eher auch nix. Die dritte würde ich glaube ich nehmen. 50m zum Strand in einer Seitenstraße gelegen, 2. Stock mit 1 Schlafzimmer, großes Wohnzimmer, Küche, Bad, Flur und Abstellraum und komplett eingerichtet (http://www.realestate.com.au/property-unit-nsw-manly-405224005). Ich habe mir mal die Bewerbungsunterlagen mitgenommen und werde mal drüber nachdenken, ob ich gleich die erstbeste nehmen will ;-). Zum Schluß war dann noch eine Wohnung zu besichtigen, die ich schon vor Wochen im Internet entdeckt habe und wo ich mich schon gewundert habe, wieso sie immer zu haben ist. Prinzipiell ganz schön, 2 Schlafzimmer (für die zahlreichen Besucher aus Übersee, wie man hier sagt) und von der Größe eigentlich am besten. Aber es war irgendwie ein muffiger Geruch in der Luft und in einem Schlafzimmer war wohl auch schon etwas Schimmel unterhalb der Decke zu sehen… also leider nix gewesen.

Zum Abschluß des frühen nachmittags habe ich mir eine Vodafone Prepaid Handykarte besorgt, um auch hier „mobil“ zu sein. Wer also mal anrufen möchte, kann meine Nummer gerne bekommen. Auf dem Weg zurück zum Hotel habe ich zum ersten Mal jemand auf der Straße getroffen den ich kenne, mein Kollege Peter aus Tschechien war mit Baby und Frau unterwegs. Tolles Gefühl, wenn man hier nicht mehr so ganz anonym unterwegs ist 😉

Übrigens, ab morgen wohne ich im Zimmer mit Beachview, also Strandblick und kann jeden Morgen die Aussicht aufs Meer genießen. Die Wettervorhersage ist auch ziemlich sonnig für die nächsten Tage. Nun schaue ich mal, wie ich das Samstagmittag/-abend Programm weiter gestaltete und teste mal den Pool und die Sonnenterasse auf dem Hoteldach :-)))

Mein Weg zur Arbeit

Heute gibt es mal weniger Text, dafür mehr Fotos. Der 2. Arbeitstag ist gut gelaufen, ich habe jetzt ein Notebook zum Arbeiten, ein Bankkonto und eine Kreditkarte und auch schon ordentlich was zu tun. Nach der Arbeit habe ich mit einer ehemaligen Arbeitskollegin noch ein paar Bierchen getrunken und eine Pizza gefuttert und mir ein paar Australien-Infos besorgt.

Und für alle zum Mitgehen, hier mein täglicher Weg ins Büro 🙂

Raus aus dem Hoteleingang

Blick nach Links

Nach Rechts am Strand entlang

In die Fußgängerzone von Manly

Bis ans Ende der Fußgängerzone „The Corso“

Zum Hafen Manly Wharf

Bis zur Anlegestelle Circular Quai an der Harbour Bridge und neben der Oper

Durch die Häuserschluchten von Sydney

Bis in den Eingang zum Büro

Feierabend

Geschafft! Kurz bevor mir die Augen zugefallen sind, habe ich meinen ersten Arbeitstag in Australien beendet und bin mit der Speed Ferry durch den Hafen von Sydney nach Hause geshippert. Und um gleich allen Gerüchten vorzubeugen: Nein, es war nicht aus Langeweile, sondern weil mich die Flug-Nachwehen immer noch etwas mitnehmen und ich heute morgen schon um 5.30 Uhr hellwach war 🙁

Aber von vorne. Es war schon etwas besonderes, heute morgen mit Anzug und Krawatte aus dem Hotel raus, am Strand entlang in Richtung Fähre zu laufen. Das Ganze bei leicht bewölktem Himmel und mit viel zu dickem Wintermantel, wie ich nach 10 Sekunden festgestellt habe. Für 17,50 $ bin ich mit der Sydney Speed Ferry Richtung Central Business District (CBD) Haltestelle am Circular Quai geflogen. Ich muss sagen, mit dieser kleineren Fähre gehts schon ein bißchen zu Sache, vor allem wenn man, wie heute, bei etwas schlechterem Wetter an der Hafeneinfahrt vorbei durch die doch teilweise bis zu 2-3 Meter hohen Wellen auf und ab fliegt 🙂  Knapp 20 Minuten später hatte ich wieder festen Boden unter den Füssen und habe mir zum Frühstück einen Apfel-Zimt-Muffin gegönnt bevor ich mich mit Stadtplan bewaffnet durch die Hochhaus-Schluchten von Sydney Richtung Büro durchgeschlagen habe.

Pünktlich kurz vor halb 10 saß ich abholbereit im Eingangsbereich des Bürogebäudes und wartete auf die Projektassistentin, der ich zuvor auf die Mobilbox gesprochen hatte… aber es kam niemand. Minute um Minute verging, ich schaute nochmal draußen auf die Hausnummer, auf die Email mit den Infos, wo ich hinkommen sollte, alles passte. Also weiter warten. Es muss so kurz vor 10 gewesen sein, als sich wohl der Rest der Projekt-Teams gewundert hat, wo ich denn bleibe und eine Kollegin sich auf die Suche machte und mich dann auch fand 🙂 Die Assistentin war krank und deswegen wusste niemand so recht, wo ich denn bin und wann ich komme, aber dann war ich da! Ok, es gibt sicherlich schönere Büros als ein Großraum-Büro mit roten Stellwänden und abgetrennten Arbeitsplätzen für jeden Mitarbeiter, aber so ist das nun mal im Projekt-Alltag. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde durchs Büro (mit 2 weiteren Deutschen) tauchte das erste Problem auf: Keine Assistentin – Kein Notebook, kein Handy, keine Zutrittskarte! Also hat mir Rita aus Tansania erstmal eine Stunde das Projekt und ein paar Details für meine weitere Arbeit erklärt, bevor sie mich mit einem dicken Ordner, gefüllt mit fachlichen Projektbeschreibungen, meinem Schicksal überlassen hat. Bis etwa 15 Uhr meinte es das Schicksal noch gut mit mir aber dann holte mich allmählich der Jetlag ein, woran ein Nespresso Kaffee mit Kollege Peter aus Tschechien auch nicht mehr viel ändern konnte… Also hab ich um kurz nach 4 meine Sachen gepackt und wollte noch schnell ein Bank Konto bei der Commonwealth Bank of Australia eröffen, die ihren Haupsitz gleich nebenan hat. Zweiter Rückschlag des Tages – Banken schließen in Sydney um 16 Uhr, also nix mit Konto heute. Um dann wenigstens noch ein Erfolgserlebnis zu haben bin ich schnell zu Vodafone und habe mir eine UMTS-Karte fürs Notebook besorgt um mir die teuren Internet-Gebühren im Hotel zu ersparen.

Die Rückfahrt mit der Fähre vorbei an der Harbour Bridge, der beleuchteten Oper und den Buchten entlang des Hafens war dann schon sehr entspannend. Und morgen gehts dann hoffentlich richtig los!